Aus Kindern, die häufig unter Bauchschmerzen leiden, werden ängstliche Erwachsene

Von Nicole Freialdenhoven
19. August 2013

Kinder, die häufig unter ungeklärten Bauchschmerzen leiden, entwickeln als Erwachsene häufig Angststörungen. Dies ergab eine Studie der Vanderbilt University im amerikanischen Nashville, die die Daten von amerikanischen Studienteilnehmern auswerteten. Danach litt fast ein Drittel derjenigen, die sich als Kinder häufig über sogenannte funktionelle Bauchschmerzen beklagten, im späteren Leben unter Angststörungen.

Als funktionelle Bauchschmerzen oder Dyspepsie werden Bauchschmerzen bezeichnet, für die es keine organische Ursache gibt. Möglich sind unter anderem eine Fehlfunktion der Galle, eine nicht ausreichende Bildung von Magen- oder Gallensaft oder auch psychosoziale Probleme. Gerade die Studienteilnehmer, die noch als junge Erwachsene unter funktionellen Bauchschmerzen leiden, haben ein fünfmal erhöhtes Risiko, an Angststörungen zu erkranken, als diejenigen, die nie unter derartigen Beschwerden litten.

Die Mediziner vermuten, dass die Betroffenen in einen Teufelskreis geraten: Als Kinder vermeiden sie es, außer Haus zu spielen, weil sie Angst vor Bauchschmerzen haben und entwickeln so erst Ängste, die sich im Erwachsenenalter als echte Angststörung erweisen. Daher sei es wichtig, dass Kinder mit funktionalen Bauchschmerzen frühzeitig behandelt wurden um ihre Ängste zu mindern.