Aus zwei werden eins: So finden Stiefgeschwister in einer Patchwork-Familie zusammen

Von Nicole Freialdenhoven
29. August 2014

Die Zahl der Patchwork-Familien hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Immer mehr geschiedene Alleinerziehende tun sich mit einem neuen Partner zusammen und bringen ihre jeweiligen Kinder mit in die neue Familie.

Für die Kinder kann dies eine starke Belastung darstellen, vor allem wenn sie als Einzelkinder gewohnt waren, stets im Mittelpunkt zu stehen. Den neuen Stiefgeschwistern stehen sie daher oft ablehnend gegenüber, wenn aus zwei Familien eine große Patchwork-Familie werden soll.

Kinder den Kontakt selbst herstellen lassen

Eltern sollten die Kinder nicht mit einer zu hohen Erwartungshaltung überfordern, empfehlen Psychologen. Es wird viel Zeit und Geduld brauchen, bis sich die Stiefgeschwister aneinander gewöhnt haben. Gemeinsame Urlaubsreisen oder Hobbys können dabei sehr förderlich sein.

Wer versucht, die Kinder in gewisse Muster zu pressen, wird dagegen nur auf Widerstand stoßen. Hilfreicher ist es, gerade bei Altersunterschieden zu vermitteln, zum Beispiel wenn ein zehnjähriges Einzelkind auf einmal mit einem pubertierenden Teenager klar kommen soll.

Die Balance finden, wenn ein neues Baby dazukommt

Besonders schwierig ist es, wenn das neue Paar gemeinsam ein weiteres Baby bekommt. Die Stiefgeschwister fühlen sich dann oft zurückgesetzt. Ganz wichtig ist dann, die älteren Kinder nicht zu vernachlässigen und ihre Bedürfnisse ernst zu nehmen.

Möglicherweise raufen sie sich dann aber auch erst recht zusammen -gemeinsames Leid verbindet. Dies könnte dann allerdings wiederum zu Lasten des neuen Babys gehen. Ein heikler Balance-Act.