Ausland: Unfallbilanzen durch regelmäßige Fahrtauglichkeitsprüfung nicht besser

Gesetzliche Überprüfung der Fahrtauglichkeit älterer Fahrer ab 65 oder 70 Jahren ist erwünscht

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
4. Juni 2007

Deutschlands alte Autofahrer halten sich an die Verkehrsregeln, fahren überwiegend defensiv und meiden Fahrten bei Nacht und widrigem Wetter. Allerdings: Wenn sie in Unfälle verwickelt sind, dann sind über 75-Jährige - wie junge Fahranfänger - besonders oft auch die Verursacher.

Unfallbilanz ist unverändert

Grund genug für regelmäßige Fahrtauglichkeitsprüfungen sieht Professor Heinz Jürgen Kaiser, der an der Universität Erlangen-Nürnberg über Mobilität im Alter forscht, trotzdem nicht. "In Ländern mit einer gesetzlich geregelten Überprüfung der Fahrtauglichkeit ab 65 oder 70 Jahren - beispielweise in England, Finnland oder der Schweiz - sehen die Unfallbilanzen nicht viel anders aus als hierzulande", erklärt er in der Apotheken Umschau.

Ältere Fahrer sind gesünder

Noch allerdings stellten Auto fahrende Senioren bei uns eine besondere Gruppe dar: "Sie sind gesünder und wohlhabender als Nichtautofahrer in ihrem Alter", so Kaiser. Das werde sich wahrscheinlich ändern: In Zukunft werden fast alle älteren Menschen einen Führerschein haben. Deshalb empfiehlt der Deutsche Verkehrsicherheitsrat, freiwillig auf den Führerschein zu verzichten, wenn Körper und Geist nicht mehr fit genug dafür sind.