Ausschreitungen in der Ukraine eskalieren - Dutzende Tote und 1.000 Verletzte

Von Max Staender
19. Februar 2014

Bei den bislang blutigsten Straßenkämpfen in der ukrainischen Hauptstadt Kiew sind mindestens 25 Menschen gestorben und 1.000 Demonstranten sowie 300 Polizisten teils schwer verletzt worden.

Während die proeuropäischen Regierungsgegner nun ihre Barrikaden auf dem Maidanplatz verstärken, hat die Regierung knapp 500 Elitesoldaten einer Luftlandetruppe in die Hauptstadt verlegt, womit erwartet wird, dass Präsident Janukowitsch in Kürze den Ausnahmezustand ausruft.

Dieser hatte den Demonstranten vorgeworfen, dass sie die gewaltsame Machtübernahme erzielen wollen und gleichzeitig davor gewarnt, dass er "andere Töne anschlagen" werde, falls sich die Oppositionsführer nicht von radikalen Kräften distanzieren.

Russlands Staatschef Putin sichert Janukowitsch unterstützung zu

Unterdessen hat Wladimir Putin mit Janukowitsch telefoniert und ihm seine Unterstützung zugesichert, auch der russische Präsident stuft die gewaltsamen Proteste in der ukrainischen Hauptstadt als versuchten Staatsstreich ein. Da in den dortigen Krankenhäusern momentan eine katastrophale Lage herrscht, wurden inzwischen erste Kirchen zu Lazaretten umgestaltet und die Bürger zu Blutspenden aufgerufen.

Die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton hat nach der gestrigen Eskalation die EU-Außenminister zu einer Sitzung über die Lage in der Ukraine nach Brüssel eingeladen. Mittlerweile werden auch aus immer mehr Ländern der Europäischen Union Forderungen nach Sanktionen gegen die ukrainische Regierung laut.