Australische Forscher entdecken Ur-Garnele mit riesigen Facetten-Augen

Von Melanie Ruch
8. Dezember 2011

Bislang hatten Wissenschaftler angenommen, dass der Ursprung von Facetten-Augen, wie sie heutige Insekten und Krebstiere besitzen, nicht sehr weit in die Geschichte zurückreicht. Ein Fund von Forschern der Universität von New England im australischen Armidale wiederlegt nun jedoch diese Annahme. Im Schiefergestein der Emu-Bucht in Südaustralien fanden die Forscher riesige, versteinerte Facetten-Augen, die sie einer etwa einen Meter großen Ur-Garnele zurodneten.

Die Garnele trägt den Namen Anomalocaris und stammt aus dem Kambrium-Zeitalter von vor rund 515 Millionen Jahren. Die gefundenen Augen sind zwischen zwei und drei Zentimetern groß und bestehen aus mehr als 16.000 Facetten, die der Garnele unter Wasser eine messerscharfe Sicht ermöglichten. Neben ihren rekordverdächtigen Sehorganen besaß die Garnele auch gute Greifwerkzeuge und Zähne, wie frühere Funde zeigten. Damit war die wirbellose Anomalocaris zu ihrer Zeit wohl einer der gefürchtetsten Unterwasser-Räuber.