Autismus entsteht vermutlich im Mutterleib: Forscher finden Fehler im Aufbau des Gehirns
Autismus ist eine ernste Störung, bei der die Betroffenen quasi in einer eigenen Welt leben. Je nach Schweregrad der autistischen Störung ist die Kommunikation mit dem sozialen Umfeld eingeschränkt bis fast nicht vorhanden.
Entsteht Autismus bereits vor der Geburt?
Schon seit vielen Jahrzehnten sind Forscher auf der ganzen Welt der Krankheit auf der Spur, um sie besser verstehen zu können. Viele Mediziner sind dabei schon lange davon überzeugt, dass Autismus im Mutterleib entstehen muss, denn die Diagnose durch den Arzt erfolgt meist bereits im Kleinkindalter. Mit sozialen Einflüssen kann die Krankheit demnach wenig zu tun haben.
Doch der schlussendliche Beweis, dass Autismus bereits im Mutterleib entsteht, konnte bisher noch nicht erbracht werden. Eine aktuelle Studie gibt jetzt aber weitere Argumente dafür, dass Autismus vor der Geburt entsteht.
Untersuchung verstorbener autistischer Kinder
US-Forscher hatten 22 verstorbene Kinder genauer untersuchen dürfen. Elf davon hatten zu Lebzeiten die Diagnose "Autismus" bekommen und die übrigen dienten als Kontrollgruppe. Alle waren durch Ursachen umgekommen, die nichts mit Autismus an sich zu tun gehabt hatten. Der jüngste Patient war dabei zwei Jahre und der älteste 15 Jahre geworden.
Bei einer Obduktion wurden die Gehirne genauer untersucht. Dabei entnahmen die Forscher einzelne Gewebeproben aus verschiedenen Bereichen und erstellten hauchdünne Scheiben zur Analyse. Dann stellte man die Autisten-Gehirne den normalen Gehirnen gegenüber. Bei zehn der elf Autisten fand man im Aufbau des Gehirns ganz klare Abweichungen von der Norm.
Da die Patienten teilweise sehr jung gewesen waren, sind diese auffallenden Veränderung des Hirns vermutlich nicht erst nach der Geburt allmählich eingetreten, sondern haben sich bereits im Mutterleib entwickelt. Es sah bei der Analyse so aus, als sei der Cortex der Betroffenen schlicht nicht bis zum Ende ausgebildet worden.