Autisten haben ein größeres Gehirnvolumen

Autisten besitzen offenbar ein größeres Hirnvolumen als Menschen ohne die psychische Störung

Von Cornelia Scherpe
23. November 2011

Bei Autismus handelt es sich um eine Störung, die sich in jedem Lebensbereich bemerkbar macht. Betroffene leben psychisch in einer eigenen Welt und scheinen ihre Umwelt komplett auszublenden, beziehungsweise nur sporadisch dazu Kontakt zu haben.

Schuld daran ist eine abweichende Verarbeitung aller Reize im Gehirn. Neurologen haben nun sieben verstorbene Kinder mit der Störung untersucht und dabei eine interessante Entdeckung gemacht. Offenbar haben autistische Menschen überdurchschnittliche viele Neuronen im Gehirn. Ihr Hirnvolumen übersteigt das eines vergleichbaren gesunden Menschen.

Autistische Kinder besitzen ein schwereres Gehirn und mehr Neuronen

Obduziert wurden sieben Autisten, die im Alter zwischen zwei und 16 Jahren verstorben waren. Damit man Vergleichswerte hatte, untersuchte man zudem die Gehirne von sechs ebenfalls verstorbenen Kindern, bei denen aber zu Lebzeiten keine psychischen Störungen bekannt gewesen waren. Das Ergebnis war, dass die Kinder mit Autismus im Durchschnitt ein um 18 Prozent schwereres Hirn hatten.

Die Neurologen ermittelten ebenfalls die Anzahl der Neuronen und stellten auch hier eine überdurchschnittliche Zahl fest. Autistische Kinder hatten etwa 67 Prozent mehr Neuronen. Da diese Neuronen sich bereits im Mutterleib bilden, ist damit auch einmal mehr bewiesen, dass Autismus bereits vor der Geburt in den Genen der Kinder festgelegt ist.