Autobahn durch die Serengeti?

Naturschützer und Tourismusbranche stellen sich gegen die geplante Autobahn durch die Serengeti

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
19. August 2010

Eins der berühmtesten Naturschutzgebiete in Afrika ist die Serengeti, die auch zum Weltnaturerbe gehört. Werden demnächst die hier lebenden Tiere bei ihren Wanderungen von der Serengeti in die benachbarte kenianische Massai Mara durch eine Autobahn gestört werden?

Auf jeden Fall plant die Regierung von Tansania etwas gegen die schwache Struktur der Städte im Osten des Landes zu tun und eine Fernstraße soll dorthin gebaut werden, die aber auf einer Länge von 40 Kilometern auch durch die Serengeti führen würde.

Planungen stoßen auf Kritik

Dieser Plan ruft natürlich einerseits die Naturschützer, aber auch die Tourismusbranche auf die Barrikaden, denn wenn die Tiere dadurch gestört werden und weniger werden, kommen auch weniger Besucher, die für Einnahmen sorgen. So sind in Tansania etwa 600.000 Menschen vom Tourismus abhängig. Die neue Fernstraße soll die Hafenstadt Daressalaam mit den Städten am Viktoriasee verbinden, was die Regierung der dortigen Bevölkerung versprochen hatte.

Auf jeden Fall soll die neue Straße in den entsprechenden Bereichen nicht asphaltiert und auch die Geschwindigkeit auf 40 Stundenkilometern begrenzt werden, so dass die Tiere nicht gestört und Unfälle auch vermieden werden.

Man schätzt, dass die Bevölkerung am Viktoriasee in den nächsten Jahren noch stark wachsen wird, und deshalb die Infrastruktur verbessert werden muss.

Zur Zeit sind jährlich etwa 1,3 Millionen Zebras und Gnus nach den Regenfällen zu den Weidegründen in der Massai Mara unterwegs und wenn dieser Weg eines Tages durchtrennt würde, könnte sich auch die Zahl der Tiere auf etwa 200.000 reduzieren, wie die Frankfurter Zoologische Gesellschaft schätzt.