Automatische Wasserhähne öfter von Bakterien befallen

Von Frank Hertel
4. April 2011

Im US-amerikanischen Lehrkrankenhaus Johns Hopkins wurden vor 10 Jahren automatische Wasserhähne installiert, um Wasser zu sparen. Außerdem dachte man, solche Wasserhähne, die nur mit Sensoren funktionieren, wären hygienischer, weil man sie mit den Händen nicht berühren muss. Jetzt wurden diese Automatikhähne wieder abmontiert.

Die Infektionsspezialistin Lisa Maragakis hatte 20 Automatikhähne und 20 herkömmlichen Wasserhähnen in Bezug auf den Bakterienbefall miteinander verglichen und kam zu dem Ergebnis, dass bei den automatischen Wasserhähnen drei mal so viele Legionellen vorkamen wie bei den herkömmlichen. 50 Prozent der Proben aus den modernen Wasserhähnen waren bakteriell befallen, aber nur 15 Prozent der "normalen" Wasserhähne.

Warum das so ist, bleibt vorerst unklar. Maragakis vermutet, dass die elektronischen Bauteile der Automatikwasserhähne den Bakterien eine bessere Lebensgrundlage schaffen. Für einen gesunden Menschen sind die Bakterien ungefährlich, aber Patienten im Krankenhaus haben oft ein geschwächtes Immunsystem, sie können sich an solchen Wasserhähnen leichter eine Infektion zuziehen.