Babys dürfen nicht unterschätzt werden - Das Bewusstsein ist schon früh ausgeprägt

Von Nicole Freialdenhoven
16. Juli 2013

Da kleine Babys noch nicht sprechen können, nehmen Erwachsene häufig an, dass sie auch noch keine klaren Gedanken formulieren können und somit Ereignisse um sie herum nicht wirklich bewusst wahrnehmen. Doch Forscher der CNRS Ecole Normale Supérieure in Frankreich konnten nun nachweisen, dass schon fünf Monate alte Säuglinge ähnlich auf externe Ereignisse reagieren wie erwachsene Menschen.

Sie nutzen dazu neuronale Marker im Gehirn, die mit Hilfe eines EEGs bei insgesamt 80 Kindern im Alter von 5, 12 und 15 Monaten gemessen wurde. Den Kindern wurde dabei in zwei Stufen, einmal knapp unter der Schwelle des bewussten Wahrnehmens und einmal knapp darüber, Bilder von Gesichtern zeigt. Dabei stellte sich heraus, dass schon die jüngsten Kinder die gleichen Reaktionen über der Wahrnehmungsschwelle zeigten.

Der einzige Unterschied: Bei Erwachsenen erfolgt die Wahrnehmung schneller - die Reaktionszeit beträgt im Schnitt 300 Millisekunden, während Babys eine ganze Sekunde brauchen. Erst im Laufe der Zeit wird die Wahrnehmungsverarbeitung immer schneller. Trotzdem sollten Eltern nicht unterschätzen, was ihre noch sprachlosen Babys bereits bewusst miterleben können.