Bahntrassen sind als Stromautobahnen untauglich

Von Ingo Krüger
9. Juli 2012

Strom aus Windkraftanlagen spielt bei der Energiewende eine wichtige Rolle. Problematisch ist aber, dass ein Großteil der Windräder im Norden Deutschlands steht. Doch wie soll der Strom in den Rest der Republik gelangen?

Experten hatten die Idee, die Stromtrassen der Deutschen Bahn mitzunutzen. Umfangreiche Untersuchungen der Bundesnetzagentur ergaben jetzt, dass diese Möglichkeit zwar Vorteile und Synergieeffekte bezüglich des Flächenverbrauchs habe, letztlich aber zu aufwändig und teuer sei.

Die eigenen Freileitungen der Bahn kommen nicht in Frage, da sie über eine eigene Frequenz verfügen. Daher müssten entlang der Trassen Hochspannungskabel in der Erde vergraben werden, so die Netzagentur. Dies sei jedoch die mit Abstand teuerste Variante. Gemeinsame Masten für die vorhandenen Bahnleitungen und neue Hochspannungs-Freileitungen sind jedoch noch gar nicht entwickelt.

Die Energiekonzerne vertreten die Ansicht, dass für den Transport von Energie bundesweit neue Trassen mit einer Länge von etwa 3800 Kilometern gebaut werden und existierende mit einer Länge von ungefähr 4000 Kilometer erneuert werden müssten.