Bakterien in der Vagina: Bald Probiotikum statt Antibiotika?

Von Nicole Freialdenhoven
11. März 2013

Etwa 20 Prozent aller Frauen im gebährfähigen Alter erkranken irgendwann an einer bakteriellen Vaginose, das heißt, einer Infektion in der Vagina, bei der Mikroorganismen in den Scheidenbereich eindringen und für schmerzhafte Entzündungen sorgen.

Der häufigste Übeltäter ist die Gardnerella vaginalis, ein anaerobes Bakterium, das bislang vor allem mit antibiotischen Vaginalcremes behandelt wurde. Dabei kommen die Antibiotika Metronidazol oder Clindamycin zum Einsatz. Dabei kommt es jedoch häufig zu Rückfällen oder Nebenwirkungen.

Forscher versprechen sich nun eine gute Wirkung von neuen Lactobacillus-Präparaten, die oral verabreicht werden können. Diese Probiotika bauen die normale körperliche Vaginalflora wieder auf, so dass sie die Gardnerella vaginalis und andere Eindringlinge von alleine besiegen können.

In einer ersten Testreihe zeigte sich bei Frauen, die das Präparat eingenommen hatte, be 61,5% eine geheilte Vaginalflora. Bei einer Kontrollgruppe, die ein Placebo erhalten hatte, lag die Quote bei nur 26,9 Prozent. Nun sollen weitere Tests einen direkten Vergleich zwischen den Lactobacillus-Probiotika und herkömmlichen Antibiotika ziehen.