Balance-Akt auf vereistem Boden: Das Rückenmark steuert die Koordination

Die sogenannten "RORα-Neuronen" sorgen dafür, dass wir unser Gleichgewicht behalten

Von Nicole Freialdenhoven
3. Februar 2015

Wenn im Winter Eis und Schnee für gefährliches Glatteis auf den Gehwegen sorgen, beginnt für Fußgänger oft ein regelrechter Balance-Akt. Dass der Mensch nicht hinfällt, wenn er ins Rutschen kommt, sondern sein Gleichgewicht wiederfindet, hat er bestimmten Nerven im Rückenmark zu verdanken. Dies erkannten Forscher des amerikanischen Salk Institute for Biological Studies in La Jolla, die sich mit der menschlichen Bewegungssteuerung näher befassten.

Mäuse können ohne RORα-Neuronen die Balance nicht halten

Dazu führten sie Experimente mit Mäusen durch, bei denen sie die sogenannten RORα-Neuronen deaktivierten. Diese Nervenfasern verbinden das Gehirn mit dem Rückenmark und steuern die Koordination. Ohne funktionstüchtige RORα-Neuronen konnten die Mäuse zwar auf normalem Boden laufen, nicht jedoch auf einer Art Mäuse-Schwebebalken, der zusätzliche Balance erfordert hätte.

Ergebnisse lassen sich auf Menschen übertragen

Die Forschungsergebnisse lassen sich auch auf den Menschen übertragen, so die Forscher: In den Fußsohlen befinden sich spezielle Sensoren, die Informationen über den Untergrund auf dem sie sich bewegen, an das Rückenmark und an das Gehirn weiterleiten. Die RORα-Neuronen dienen dabei als eine Art Schaltzentrale im Rückenmark und sorgen dafür, dass der Körper auf rutschigem Untergrund entsprechend gegensteuert.

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