Bald schon Verhütungsmittel ohne Hormone

Forscher entdecken Enzym, das für den Eisprung verantwortlich ist

Von Jutta Baur
13. September 2011

Einen großen Schritt vorwärts im Bereich Verhütung haben Wissenschaftler der Oregon Health and Science University in den USA gemacht. Wurde bisher bei medikamentösen Verhütungsmitteln immer in den hormonellen Haushalt der Frau eingegriffen, so scheinen die Experten nun ein Enzym ausgemacht zu haben, das beim Eisprung eine elementare Aufgabe hat.

Bei den Tierversuchen mit Affen waren die Ergebnisse vielversprechend. Damit könnte vielleicht zukünftig auf Hormone verzichtet werden, da diese weitreichende Nebenwirkungen haben. So sind beispielsweise bei lange dauernden Gaben Probleme im Herz-Kreislaufsystem möglich. Außerdem steigt die Gefahr einer Thrombose.

Praktische Anwendung bisher noch nicht möglich

Der Leiter der Untersuchungen Jon Hennebold sieht in den neuen Erkenntnissen einen Anfang für eine andere Generation von Verhütungsmitteln. Noch wissen er und sein Team jedoch nicht, wie sie ihr Wissen in Medikamenten anwenden können.

Bisher ist es zwar gelungen bei der Hemmung eines bestimmten Eiweißstoffes, einen Eisprung zu verhindern. Wie diese Blockierung jedoch ganz praktisch beim Menschen durchgeführt werden kann, ist noch nicht klar. Die Forscher veröffentlichten ihre Arbeit in der neuesten Ausgabe des Fachblatts "Endocrinology".