Bayern - Obdachloser soll auf dem Friedhof wohnen und will nun den Bürgermeister anzeigen

Der Obdachlose Winfried Hinz ist empört über das Angebot, vorübergehend auf dem Friedhof wohnen zu sollen

Von Melanie Ruch
22. November 2011

Der 60-jährige Winfried Hinz ist obdachlos und wohnt normalerweise in seinem Wohnwagen im bayrischen Langweid. Da dieser jedoch repariert werden muss und er nicht das nötige Kleingeld besitzt, zog er im März vorübergehend in den Transporter seines Sohnes, wo es im Winter jedoch viel zu kalt ist.

Hinz lehnt erste angebotene Notunterkunft ab und bekommt daraufhin einen Raum auf dem Friedhof angeboten

Aus seiner Not heraus bat er die Gemeinde Aystetten am Montag um eine vorübergehende Notunterkunft und ihm wurde auch prompt geholfen. Da Hinz jedoch der erste Obdachlose war, der in Aystetten im eine Unterkunft bat und man dort keine entsprechenden Räumlichkeiten zur Verfügung hat, bot man ihm zunächst ein Zimmer in einem Lehrerumkleideraum unter einer Schulturnhalle an.

Diesen Raum jedoch fand Hinz auf Grund des fehlenden Tageslichts und des herumstehenden Gerümpels nicht zumutbar. Er lehnte das Angebot ab und verlangte nach einer anderen Unterbringung. Der Bürgermeister der Gemeinde zeigte sich kulant und suchte dem 60-Jährigen auf die Schnelle eine andere Wohnmöglichkeit, die sich neben der Aussegnungshalle auf dem Friedhof befindet. Dieser Raum hätte zumindest ein Fenster gehabt und sei auch sonst mit allen nötigen Einrichtungsgegenständen ausgestattet, so der Bürgermeister.

Hinz will den Bürgermeister anzeigen

Doch Hinz wollte sich den Raum nicht einmal ansehen, weil er es pietätlos findet in einer christlichen Stätte zu wohnen und die Totenruhe zu stören. Also lehnte der Obdachlose auch diese Unterkunft ab und will den Bürgermeister nun sogar anzeigen. Dieser findet das Verhalten von Hinz äußerst undankbar und beteuert, dass man ihm gerne helfen wollte, in der Eile jedoch keine luxuriösere Unterbringung auftreiben konnte.