Ein "7 Sterne Hotel" für Obdachlose: Schauspieler Ralf Richter engagiert sich für dieses Projekt

Von Heidi Albrecht
1. Oktober 2013

Die Tage werden kürzer und die Nächte wieder spürbar kälter. Wer kein Dach über den Kopf hat, weiß, dass nun die härteste Zeit im Jahr beginnt. Obdachlosen stehen nur Notunterkünfte zur Verfügung, wenn sie eine Nacht nicht unter freiem Himmel verbringen wollen.

Ein Kölner Projekt - Sponsoren gesucht

Schauspieler Ralf Richter engagiert sich nun in einem Kölner Projekt, welches ein Hotel für Obdachlose realisieren soll. Mit dem klangvollen Namen "7 Sterne Hotel" soll diesen Menschen vor allem eines vermittelt werden, nämlich, dass sie etwas wert sind. In diesem Hotel soll es unter anderem Einzelzimmer geben, möglichst mit eigenem Bad.

Ralf Richter wird unter anderem vom Kölner Pfarrer Hans Mörtter, dem Künstler Cornell Wächter und einer Reihe Sponsoren unterstützt. Bis zum Winter soll die Umsetzung beginnen. Zunächst gilt es allerdings, ein geeignetes Objekt zu finden. Natürlich muss das Ganze auch finanziert werden können. Als Startkapital müssten mindestens drei Millionen Euro zur Verfügung stehen. Daher sind im Moment vor allem Großsponsoren gefragt.

Weitere Beteiligte

Die laufenden Kosten werden zum einen Teil vom Sozialamt übernommen, so wie das bei anderen Einrichtungen auch der Fall ist und von Fördervereinen. Bislang hat sich schon ein Ärzteteam bereit erklärt, diese Menschen kostenfrei zu untersuchen und Mitarbeiter vom Jobcenter wollen sich bemühen, die Obdachlosen wieder in ein geregeltes Leben zu führen.

IT Unternehmen und Makler haben bereits Interesse bekundet, sich an diesem Projekt zu beteiligen. Bislang gibt es solche Obdachlosen-Hotels schon in Moskau und auch in Berlin. Nun soll Köln diesem Vorbild folgen. Für die Übernachtung müssten dann 15 Euro von den Obdachlosen gezahlt werden.

Auch skeptische Stimmen

Viele sehen das skeptisch, denn eine solche Summe fehlt dann an anderen Stellen. Auch die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe (BAG) in Bielefeld sieht das mit anderen Augen. Es bestehe die Gefahr, dass ein solches Hotel mit gehobener Ausstattung zu sehr von der Realität ablenkt, meint die Sprecherin Werena Rosenke.