Bedenkliches Studienergebnis - viele Kliniken führen aus Geldgründen unnötige OPs durch

Von Cornelia Scherpe
5. Juni 2012

Schwarze Schafe finden sich in fast jedem Bereich des Lebens, davon gehen die meisten Menschen aus. Doch zumindest in großen Krankenhäusern sollte man als Patient nach bestem Wissen und Gewissen der Ärzte behandelt werden? Das ist Wunschdenken, wie eine neue Studie zeigt. Offenbar sind selbst die modernen Kliniken oft nur auf Geld aus. Daher führen sie Behandlungen und selbst Operationen durch, die der Patient eigentlich gar nicht benötigt hätte. Da jeder chirurgische Eingriff immer ein Risiko mit sich bringt, spielt man damit mit der Gesundheit der anvertrauten Menschen.

Das bedenkliche Ergebnis basiert auf einer Studie, die von den deutschen Krankenkassen in Auftrag gegeben wurde. Dabei wurden Operationen genauer betrachtet, die zwischen den Jahren 2006 und 2010 stattgefunden hatten. Für diesen Zeitraum ermittelte man einen Anstieg der OPs um ganze 13 Prozent. Nicht einmal die Hälfte davon kann man mit dem Altern der Gesellschaft erklären. Gut 60 Prozent dieses Anstiegs müssen mit einem Fragezeichen versehen werden. Darunter waren vor allen Dingen Eingriffe an der Wirbelsäule und an die Kniegelenken. Auch Hüftprothesen wurden deutlich öfter implantiert.

Die Eingriffe waren in den meisten Fällen zwar an sich nicht falsch, jedoch oft schlicht nicht notwendig bei der aktuellen Verfassung des Patienten. Die Betroffenen hätten auch ohne schweren Eingriff auf andere Art genesen können. Kamen sie wirklich nur aus wirtschaftlichen Gründen unter das Messer? Die Erheber der Studie müssen das mit Ja beantworten.