Studie zur Sedierung zeigt: Dämmerschlaf bei medizinischen Eingriffen ist sicher

Von Ingo Krüger
22. September 2014

Bei Operationen ist manchmal eine Vollnarkose erforderlich. Durch die Gabe von Medikamenten sind lebenswichtige Reflexe und Funktionen weitgehend ausgeschaltet. Der Patient ist bewusstlos und wird künstlich beatmet werden.

Bei den meisten Eingriffen reicht jedoch bereits eine tiefe Sedierung. Bei diesem Dämmerschlaf ist das Bewusstsein des Patienten deutlich vermindert, allerdings kann er weiterhin selbsttätig atmen. Bei beiden Verfahren erfolgt eine sichere Schmerzausschaltung durch die gezielte Gabe von Lokalanästhetika.

Bei gesunden Menschen nahezu keine Gefahr durch Sedierung

Bei einer Magen- oder Darmspiegelung reicht der Dämmerschlaf aus. Von der Untersuchung bekommen Patienten nichts mit und behalten sie dadurch auch nicht unangenehm in Erinnerung. Doch nicht wenige Menschen fürchten sich dennoch vor einer Sedierung.

Eine aktuelle Studie Berliner Wissenschaftler zeigt aber, dass diese Ängste unbegründet sind. Lediglich bei einer von 10.000 Sedierungen sind schwerwiegendere Probleme aufgetreten. So kann es bei einer Überdosierung zu einem Atemstillstand kommen. Allerdings liegt dieses Risiko, wie die Forscher beweisen, bei nicht einmal 0,01 Prozent.

Gefährdet sind vor allem Patienten mit einer oder mehreren schweren Vorerkrankungen oder solche, bei denen ein medizinischer Notfall vorliegt. Für gesunde Menschen tendiert die Gefahr, bei einer Vorsorgeuntersuchung eine schwere Komplikation zu erleiden, gegen Null.