Bedeuten Sportvereine für Jungs nur Alkohol und Schlägereien?

Studie: Sportvereine zeigen bei Mädchen deutlich mehr positive Effekte

Von Viola Reinhardt
16. November 2009

Dass Sport gesund ist und besonders in der Form eines Teamsports auch die sozialen Aspekte des Lebens fördern, gilt bereits seit sehr langer Zeit als bekannt. Doch nun könnte eine US-amerikanische Studie hier so manch einen Zweifel erwecken, denn den Ergebnissen zufolge scheint besonders bei Jungs das Vereinsleben überwiegend aus Prügeleien und Alkoholkonsum zu bestehen.

Deutlicher positiver Nutzen bei Mädchen

Auf der Jahrestagung der American Public Health Association in Philadelphia, stellten Forscher die Auswertungen einer Studie vor, die auf der Datenbasis von 13.000 Schülern unterschiedlicher High Schools erstellt wurden. Hierbei stellte sich heraus, dass Mädchen, die in einem Verein einem Mannschaftssport nachgehen, seltener in Kämpfe geritten, deutlich weniger unter Depressionen litten und nur halb sooft rauchten, wie es bei den Mädchen der Fall war, die in keinem Verein eingebunden waren.

Auch gefährliche Diätprogramme oder das Rauchen von Marihuana wurden bei den Vereinsmädchen viel geringer festgestellt, was aufzeigt, dass das Vereinsleben bei der Mehrzahl der Mädchen durchaus einen positiven Effekt beinhaltet. Anders verhielt es sich jedoch bei den männlichen High School-Besuchern. Diese prügelten sich nicht nur öfters (30%), wenn sie in einem (Football-) Verein waren, sondern griffen auch häufiger zu Alkohol (+40%) und das oftmals bis zur Besinnungslosigkeit (+40%).

Weniger Nikotinkonsum und Depressionen

Etwas Gutes konnten die Forscher trotzallem bei den zwei Drittel männlichen Vereinsmitglieder feststellen: Gegenüber den Jungs, die nicht im Verein waren, rauchten sie deutlich weniger und auch das Auftreten einer Depression kam seltener vor. Die Ergebnisse aus den USA sind jedoch nicht ohne weiteres auf den europäischen Raum zu übertragen.