Befragung des Institutes für Demoskopie Allensbach - Junge Männer haben weniger zu sagen

Studie des IfD zeigt: Frauen haben ein größeres Gesprächsthemengebiet

Von Jutta Baur
24. Februar 2011

Das Institut für Demoskopie Allensbach (IfD) führte jüngst eine Studie zum Thema "Typisch Frau, typisch Mann? Kommunikationsstile zwischen Klischee und Wirklichkeit" durch. Dabei stellte sich heraus, dass das Interesse junger Männer an allgemeinen Themen in den letzten Jahren abgenommen hat.

Die Gesprächsthemen der Männer

Nach wie vor unterhalten sich Männer unter 30 besonders häufig über Sport. Auch Technik ist, wie schon in den Jahren vorher, ein beliebter Gesprächsstoff. Nachgelassen hat das Interesse jedoch deutlich bei politischen, wirtschaftlichen und finanziellen Inhalten. Das war früher noch anders.

Für Renate Köcher, der Geschäftsführerin des IfD besteht der Grund dafür darin, dass junge Männer weniger häufig in die Tageszeitung schauten, als früher. Stattdessen werden die neuen Medien genutzt.

Im Internet sucht man gezielt nach Informationen, die interessieren, während man bei einer Tageszeitung auch schon mal an Themen hängen bleibt, die erst beim Lesen spannend werden. Das Heranführen an die Zeitungen wäre daher ein reiches Betätigungsfeld für Schulen, glaubt sie.

Die Gesprächsinteressen der Frauen

Vielleicht sind auch die mangelnden Themen die Ursache für eine allgemeine Sprachlosigkeit bei jungen Männern. Nur 21 Prozent empfindet sich selbst als "sehr kommunikativ". Junge Frauen hingegen haben dabei nach eigenem Dafürhalten eine doppelt so hohe Rate. Ihre Interessengebiete sind auch deutlich breiter gefächert. Dies zeigt sich in der Einschätzung über die Durchsetzungsfähigkeit bei Diskussionen. Dabei glauben 53 Prozent der Frauen an ihre Kraft.

Der Führungsstil der Geschlechter

Ein weiterer Bereich der Studie befasste sich mit dem Führungsstil von jungen Frauen und Männern. Interessant ist die Tatsache, dass es dabei keinen signifikanten Unterschied gibt. Weder der Kommunikations- noch der Führungsstil differieren. Frauen sind in der Realität allenfalls mitfühlender. Die Vorurteile, dass sich Frauen in Führungspositionen anders verhalten als Männer bestehen dennoch. Selbst bei eigener unterschiedlicher Erfahrung. Grundlage für die Studie bildete eine Befragung von 1852 Menschen ab einem Alter von 16 Jahren.