Begrüßungsbussi im Büro tabu

In deutschen Büros geht ein Begrüßungs-Bussi gar nicht - im Gegensatz zu mediterranen Ländern

Von Kathrin Müller
15. August 2011

Die deutsche Knigge-Gesellschaft hat sich mit einem aktuellen Phänomen beschäftigt: dem Begrüßungsbussi am Arbeitsplatz. In einem Votum wurde darüber abgestimmt, ob die Küsschen im Job angebracht oder verpönt sind. Die Knigge-Mitglieder waren sich einig: Ein Bussi gehört nicht ins Büro.

Anlass für diese Entscheidung seien Beschwerdebriefe von Arbeitstätigen gewesen, die unfreiwillig mit Bussis im Job empfangen werden. Besonders in den Großstädten hätten viele Menschen unter dieser Geste gelitten und sich hilfesuchend an die Knigge-Gesellschaft gewandt.

Das Problem mit dem Begrüßungs-Bussi

Denn auch wenn einige in dem Bussi den Ausdruck eines entspannten, lockeren Umgang im mediterranen Stil sehen, empfinden andere das Geküsse als nervig oder vermuten gar sexuelle Anspielungen, wenn das Bussi vom anderen Geschlecht kommt.

Doch was in mediterranen Ländern wie Frankreich Gang und Gebe ist, dürfe nicht einfach auf die deutsche Geschäftskultur übertragen werden. Hier ist ein Handschlag die traditionelle Begrüßung und es wird Abstand von rund 60 Zentimetern zwischen beiden Parteien eingehalten. Beim Bussi überschreitet man diesen Abstand und verletze nach Ansicht der Knigge-Gesellschaft die sozial definierte Distanz.