Bei ägyptischen Mumien wurde Arteriosklerose festgestellt

Bei beinahe der Häfte der 44 Mumien stellten Forscher sklerotische Veränderungen der Gefäße fest

Von Jutta Baur
6. April 2011

Auch die alten Ägypter litten bereits an Arteriosklerose. Die Arterienverkalkung galt bisher als Zivilisationskrankheit unserer Tage. Ungesunde Ernährung, mangelnde Bewegung und Risikofaktoren, wie Rauchen oder der übermäßige Genuss von Alkohol wurden immer als Auslösefaktoren der Erkrankung angesehen.

Arteriosklerose doch nicht nur eine Zivilisationskrankheit?

Doch eine Untersuchung von 52 ägyptischen Mumien brachte an den Tag, dass auch im Altertum Fettstoffwechsel-Störungen durchaus nicht selten waren. Die Wissenschaftler hatten die Mumien mit Röntgenstrahlen durchleuchtet. Bei 44 der Toten war das Herz-Kreislaufsystem noch soweit erhalten, dass Rückschlüsse auf deren Zustand möglich waren.

An beinahe der Hälfte stellte das Forscher-Team sklerotische Veränderungen der Gefäße fest. Es hatten sich Fettzellen an den Wänden der Gefäße abgelagert. So auch bei der ältesten inspizierten Mumie, einer 3500 Jahre alten Prinzessin.

Demnach kann es sich bei der Arterienverkalkung nicht nur um ein zivilisatorisch bedingtes Leiden handeln. Im historischen Ägypten fehlten Aspekte die, unserem Verständnis nach, eine Arteriosklerose verursachen können. Gregory Thomas, Wissenschaftler an der Irvine Universität in Kalifornien stellte die interessanten Ergebnisse seiner Studie in New Orleans vor. Dort trafen sich Kardiologen zu einer Tagung.