Bei Blinden werden durch die Sehnerven auch der Tastsinn unterstützt

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
23. Februar 2011

Wie Forscher vom Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften in Leipzig berichten, besitzen auch Menschen, die von Geburt an blind sind, aktive Sehnerven.

Diese werden aber dann für andere Fähigkeiten eingesetzt, so wird einmal der Tastsinn darin unterstützt, dass die Betroffenen die Blindenschrift, die man auch als Brailleschrift bezeichnet, schneller lesen können.

Mit Hilfe einer Kernspintomographie hatten die Wissenschaftler bei sehenden und blinden Menschen den sogenannten Gennari-Streifen untersucht, wo die visuellen Wahrnehmungen im Gehirn verarbeitet werden. Dabei stellten sie fest, dass bei beiden Gruppen dieses zirka 0,3 Millimeter dicke Nervenfaserband gleich stark war.

Weiterhin konnten die Forscher feststellen, dass zum Beispiel, wenn Blinde die Brailleschrift lesen, diese Gehirnregion auch besonders aktiv war. Außerdem können Blinde sich aufgrund des Gehörs und des Tastsinns von ihrer Umgebung ein ziemlich genaues Bild machen, auch ohne sie zu sehen.

Man vermutet, dass auch hierbei der Gennari-Streifen mit von der Partie ist.