Bei chronischen Schmerzen gibt es eine neue Therapieoption

Immunglobulin verspricht kurze und erfolgreiche Behandlung bei chronischen Schmerzen

Von Viola Reinhardt
15. Februar 2010

Hinter der Abkürzung CRPS, einst als Morbus Sudeck benannt, versteckt sich das komplexe regionale Schmerzsyndrom. Dieses Syndrom, das bei Erwachsenen und im Besonderen bei Frauen nach eines Traumas oder der Heilung einer Verletzung auftritt, zieht unter anderem chronische Schmerzzustände nach sich. Diese können sowohl nach einer Algodystrophie (CRPS 1) und folglich einem Trauma ohne Nervenverletzungen als auch in einer Kausalgie (CRPS 2) mit Nervenverletzungen auftreten.

Besonders häufig finden sich diese Folgeschmerzen nach Radiusfrakturen und können bei den Betroffenen derart stark vorhanden sein, dass diese selbst nach einer Amputation des betroffenen Gliedmaßes bitten.

Therapieerfolg durch Immunglobulin

Bei diesem komplexen regionalen Schmerzsyndrom könnte nun eine neue Therapieoption eine Hilfe darstellen. Im Pain Research Institute in Liverpool konnten die Wissenschaftler anhand einer Studie herausfinden, dass eine intravenöse Infusion von Immunglobulin (IVIG) bereits nach einer kurzen Behandlungsdauer von fünf Wochen bei rund 50% der Patienten eine deutliche Reduzierung der Schmerzen hervorrief.

Dieses Behandlungsverfahren ist derzeit noch nicht anerkannt, könnte jedoch auch bei vielen weiteren chronischen Schmerzerkrankungen einen neuen Hoffnungsschimmer für viele Betroffene sein und somit zukünftig für deutlich weniger Schmerzen sorgen.