Bei der Homo-Ehe hinkt die CDU der Zeit hinterher

Von Dörte Rösler
7. Juni 2013

Dass Gerichte in die Politik eingreifen, kommt öfter vor. Mit seinem Urteil zur Homo-Ehe zeigt das Bundesverfassungsgericht jedoch, in welcher Misere die konservativen Parteien derzeit stecken. Die Justiz muss sie zu einer Gesetzesänderung zwingen, die nicht nur nach Ansicht von Schwulenverbänden längst überfällig ist.

Die CDU macht sich für den Schutz der Ehe stark und missachtet dabei, dass es in der aktuellen Diskussion um ein ganz anderes Thema geht: Diskriminierung. Die Qualität einer Ehe hat nichts mit dem Geschlecht zu tun. Wenn homosexuelle und heterosexuelle Paare nun nach dem Gesetz gleich behandelt werden, höhlt das nicht den Wert der Ehe aus sondern sorgt für Gerechtigkeit.

In diesem Sinne setzt die Einführung der Homo-Ehe und die steuerliche Gleichstellung von homosexuellen Paaren nur die Gedanken der Aufklärung um. Zugleich sendet das Gesetz ein Signal an alle, die hierzulande Minderheiten immer noch herabwürdigen.