Bei gesunden Frauen sind Hausgeburten so sicher wie Entbindungen im Krankenhaus

Von Cornelia Scherpe
20. August 2013

Wer ein Kind erwartet, ist verständlicherweise aufgeregt und möchte alles richtig machen. Daher entscheiden sich auch Frauen, die eigentlich eine Entbindung in den eigenen vier Wänden bevorzugen würden, für den Gang in die nächste Klinik. Immerhin herrscht allgemein die Meinung vor, dass Hausgeburten riskanter sind, da keine Ärzte und nicht das nötige Equipment für Komplikationen bereit stehen.

An diesen beiden Fakten lässt sich zwar nicht rütteln, doch es gibt durchaus Fälle, in denen das Risiko dennoch nicht erhöht ist. Eine Studie aus den Niederlanden hat ermittelt, in welchen Fällen sich Schwangere mit gutem Gewissen für eine Hausgeburt entscheiden können. Teilgenommen hatten 92.000 Schwangere, die ihr Kind daheim zur Welt bringen wollten und 52.000 Frauen, die sich für eine Entbindung im Krankenhaus entschieden.

Alle Frauen waren bei Voruntersuchungen beim Frauenarzt als gesund bezeichnet worden und es deutete nichts auf Risiken hin. Zudem war wichtig, dass keine der Schwangeren schon einmal via Kaiserschnitt entbunden hatte. Probleme wie etwa Blutungen, die die Frauen auf eine Intensivstation brachten, traten bei Hausgeburten nur 1,5 Mal pro 1.000 Geburten auf. Bei den Klinikentbindungen kam man dagegen auf 2,7 Fälle pro 1.000 Geburten.

Gesunde Frauen haben demnach kein erhöhtes Risiko bei Entbindungen zuhause. Statistisch auffallend war, dass bei Frauen, die zuvor bereits einmal entbunden hatten, das Risiko bei Hausgeburten sogar kleiner war. Zählte man nur diese Gruppe, kam es bei den Entbindungen in der Klinik zu 2,3 Komplikationen pro 1.000 Geburten und in der Gruppe der Hausgeburten nur zu einer Komplikation pro 1.000 Entbindungen.