Bei Keuchhusten verabreichte Amoxicilline und Ampicilline können zum Therapieversagen beitragen!

Von Frank Sprengel
27. August 2013

Nach Auffassung der meisten Fachleute sei eine orale Verabreichung von Cephalosporinen und Penicillinen, wie etwa Ampicillin und Amoxicillin, bei der Therapie von Bordetella Pertussis nicht nur unwirksam, sondern könne sogar zu einer Verzögerung einer angemessenen Behandlung und somit zum Versagen der gesamten Behandlung führen.

Daher habe das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) nun ein Stufenverfahren zur Streichung der Indikation Keuchhusten bei den besagten Wirkstoffen eingeleitet, zumal sie laut Angaben des Robert-Koch-Instituts bestenfalls der Eingrenzung einer Epidemie dienen könnten, sofern der betroffene Patient überhaupt Bordetellen ausscheide.

Dies sei in der Regel aber nur vom Inkubationsende bis zu drei Wochen nach Einsetzen des sogenannten Convulsivum-Stadiums gegeben. Danach bliebe eine Therapie mit Amoxicillin und Ampicillin zumeist wirkungslos, sofern sie nicht wie bereits angemerkt sogar kontraproduktiv verliefe, zumal keine hinreichende Wirkstoffkonzentration in der Bronchialschleimhaut erreicht werden könne.

Dass die betroffenen Hersteller innerhalb einer ihnen gesetzten 30-Tagefrist Studienergebnisse zur eindeutigen Wirksamkeit ihrer Oral-Penicilline vorlegen können, scheine unwahrscheinlich, weshalb es wohl zur geplanten Indikationsstreichung kommen dürfte.