Bei Kindern erkennen Tuberkulose-Tests das Leiden selten

Von Cornelia Scherpe
20. November 2012

Die Tuberkulose betrifft nicht nur Erwachsene, sondern bereits die Kleinsten. Es handelt sich bei diesem Leiden um eine Infektion, die durch sogenannte Myko-Bakterien ausgelöst wird.

Diese setzen sich in der Lunge fest und führen zu schweren Entzündungen. Ohne rechtzeitige Behandlung endet die Tuberkulose tödlich und bisher führt die Krankheit die Sterbe-Statistik bei Infektionskrankheiten an.

Zwar gibt es einem Test, um zu kontrollieren, ob jemand von den Bakterien betroffen ist, doch ausgerechnet bei Kindern versagt dieser Test. Dies zeigt eine nun veröffentlichte Studie.

In der Studie wurden 2.451 junge Patienten betreut, die gleichzeitig an Tuberkulose und an HIV erkrankt waren. Über drei Jahre hinweg arbeitete man mit den Kindern und nutzte dabei auch die sogenannte "Sputum-Untersuchung", bei der mittels Mikroskop das Sekret aus den Bronchien analysiert werden kann.

Doch in den meisten Fällen schlug der Test bei den nachweislich erkrankten Kindern überhaupt nicht an. Ihr Sekret enthält zu wenige der Bakterien und da der Schwellenwert nicht erreicht wird, fällt der Test falsch-negativ aus. Nur in 6,4 Prozent aller Untersuchungen konnte der Test das korrekte Ergebnis anzeigen. Das bedeutet in der Realität, dass nicht einmal bei einem von zehn Proben die Analyse aussagekräftig ist. Ohne Behandlung kommt es daher zu vielen Toten, die eigentlich hätten verhindert werden können.

Die Ärzte ohne Grenzen fordern daher, dass Forscher auf der ganzen Welt an neuen Tests arbeiten sollten. Es muss eine Möglichkeit geben, Tuberkulose-Tests zu entwickeln, die auch bei den sehr jungen Patienten anschlagen können.