Bei leichten Depressionen kann sich die aktuelle Gefühlslage auf Geschmackswahrnehmung auswirken

Von Melanie Ruch
7. Juni 2013

Wie Forscher der Universität Würzburg in einer aktuellen Studie herausgefunden haben, kann sich die aktuelle Gefühlslage von Menschen mit leichten Depressionen auf deren Geschmackswahrnehmung auswirken.

Die Forscher untersuchten Frauen und Männer zwischen 19 und 49 Jahren auf Depressionen und zeigten den Probanden Filme, die entweder lustig, traurig oder neutral waren. Zudem ließen sie die Probanden Nahrungsmittel verzehren und befragten sie anschließend nach deren Geschmacksintensivität.

Es zeigte sich, dass Probanden mit leichten Depressionen nach dem Schauen eines lustigen oder traurigen Filmes nicht mehr in der Lage waren zu unterscheiden, ob Milch einen hohen oder niedrigen Fettgehalt hatte. Dabei waren diese Probanden vor dem Schauen der Filme beziehungsweise nach der Vorführung eines neutralen Films durchaus in der Lage zu erkennen, ob die Milch fettig oder weniger fettig war.

Zudem stellten die Forscher fest, dass Probanden mit einer erhöhten Neigung zu Depressionen durch ihre aktuelle Gefühlslage auch in der Wahrnehmung von süßen und bitteren Geschmäcken beeinträchtigt waren. Diese Geschmäcke nahmen sie nach einem traurigen oder lustigen Film deutlich intensiver wahr. Den Forschern zufolge könnte dieser Zusammenhang möglicherweise auch ungesundes Esverhalten bei Menschen mit Depressionen fördern.