Bei Lymphdrüsenkrebs könnte Bestrahlung überflüssig sein

Von Cornelia Scherpe
29. Oktober 2010

Eine spezielle Form des Lymphdrüsenkrebs, das sogenannte "Non-Hodgkin-Lymphom", könnte bald ohne die risikoreiche Bestrahlung therapiert werden. Gerade bei Krebs in den Lymphdrüsen kann eine Bestrahlung besonders reich an Nebenwirkungen sein, da hier auch das Gehirn bestrahlt werden muss, um ein Wandern der Krebszellen in den Kopf zu vermeiden. Oft haben solche Patienten aber nach der Bestrahlung mit schweren Spätfolgen zu kämpfen. Viele entwickeln Konzentrations- und Gedächtnisstörungen, in schlimmen Fällen kann Demenz die Folge sein.

Eine von der Deutschen Krebshilfe geförderte Studie kam jetzt zu dem Schluss, dass man künftig vielleicht auf die Strahlentherapie beim Non-Hodgkin-Lymphom verzichten könnte. Die Studie zeigt, das Krebspatienten mit Bestrahlung genauso lange leben, wie jene, die "nur" eine Chemotherapie durchleben mussten. Dieses Ergebnis lässt den Rückschluss zu, dass die Kopfbestrahlung überflüssig ist, da sie das Leben nicht verlängert. Dass die Ganzhirnbestrahlung derzeit zum Standardverfahren gehört, sollte dringend überdacht werden, so die Studie.