Bei schweren Zwangsstörungen können Hirnschrittmacher helfen

Behandlung von Zwangsstörungen mit dem Hirnschrittmacher

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
22. Februar 2011

Bei starken Depressionen oder auch schweren Zwangsstörungen werden seit einigen Jahren sogenannte Hirnschrittmacher eingesetzt, die bestimmte Hirnregionen reizen sollen. Dadurch soll im Gehirn der gestörte Regelkreislauf zwischen den einzelnen Regionen wieder normalisiert werden, so dass bei den betroffenen Patienten die Zwangsstörungen zwar nicht verschwinden aber soweit verringert werden, dass sie wieder am normalen Alltagsleben teilnehmen können.

Einsatz von Hirnschrittmachern bei Zwangsstörungen

Eine Heilung ist aber nicht möglich und man weiß auch noch nicht genau, was im Gehirn durch die Stimulation verändert wird. Bei dem gestörten Regelkreislauf handelt es sich um die Verbindungen zwischen dem Cortex, das ist die Großhirnrinde, und den Basalganglien, die die willentlichen Bewegungen beeinflussen, sowie auch dem Thalamus, der die ein- und ausgehenden Informationen zum Großhirn steuert. Diese Verbindungen untereinander wird auch als sogenannte Basalganglien-Cortex-Schleife bezeichnet.

Nun haben also die Wissenschaftler bei ihren Studien festgestellt, dass diese Hirnschrittmacher nicht allen Patienten helfen können, so konnte eine Linderung der Zwangsstörungs-Symptome von 26 Testpersonen nur bei 19 von diesen festgestellt werden.

Die Hirnschrittmacher kommen aber erst dann zur Anwendung, wenn alle anderen Therapien nicht geholfen haben, so beispielsweise mit Medikamenten und Psychotherapie, und auch nur in schweren Fällen.