Zwangsstörungen könnten durch Ernährung ausgelöst werden

Falsche Ernährungsweise kann ausschlaggebend für den Ausbruch der Trichotillomanie sein

Von Cornelia Scherpe
27. Dezember 2010

Eine Studie über Trichotillomanie lässt nun unter Forschern die Theorie entstehen, dass zumindest einige Zwangsstörungen durch die Ernährung ausgelöst werden könnten. Die Idee entstand, nachdem man die Impulsstörung Trichotillomanie neu analysiert hatte.

Trichotillomanie

Bei dieser Krankheit haben Menschen Probleme, ihre Emotionen zu filtern und zu kontrollieren, welche nach außen gelangen und wann man sie lieber für sich behält. Trichotillomanie gehört zu den Verhaltensproblemen, die durch genetische Abweichungen auftreten können.

Tierversuche

Offenbar spielt aber die Ernährung eine wesentliche Rolle, wenn es um den Ausbruch der Krankheit geht. Man setzte Mäuse, deren Gene die Abweichungen eines Trichotillomanie-Kranken hatten, auf eine spezielle Diät. Sie bekamen Futter, das viel Zucker und Tryptophane enthielt. Tryptophane finden sich vor allen Dingen in Fleisch.

Die Mäuse begannen unter dieser Diät plötzlich die Verhaltensstörung zu entwickeln. Die Tiere verloren die Impulskontrolle und griffen Artgenossen an. Auch selbstzverletztendes Verhalten war zu beobachten.

Mögliche Ursache: Tryptophan

Die Theorie der Wissenschaftler stützt sich nun auf das Tryptophan. Jener Stoff wird im Körper zu Serotonin, einem Glückshormon, umgewandelt. Dieses Hormon ist allerdings auch wichtig für die Impulskontrolle. Da sehen die Forscher den wichtigen Ansatzpunkt zur Verständnis.

Tryptophane können eigentlich die Blut-Hirn-Schranke nicht überwinden. Allerdings macht die zuckerreiche Kost es dem Stoff möglich und er überwindet die Schranke. Dies wäre eine mögliche Erklärung, warum die Versuchstiere ihre Kontrolle verloren haben.

Weitere Studien sollen die Theorie überprüfen und klären, ob auch andere Verhaltensstörungen sich mit der Ernährung beeinflussen lassen.