Bei therapieresistenter Depression kann Lithium helfen

Von Frank Hertel
4. April 2011

Auf einem Psychatriekongresses in Berlin sprach der Dresdner Psychiater, Professor Michael Bauer, über Behandlungsmöglichkeiten der therapieresistenten Depression. Es gebe Fälle von Depression, gegen die auch nach sechs Wochen noch keine medikamentöse Hilfe möglich sei.

Entweder hätten die Patienten dann eine Schilddrüsenunterfunktion oder seien aus anderen Gründen für die herkömmliche Medikation nicht erreichbar. Wenn weder die Erhöhung der Dosis, noch die Änderung des Wirkstoffes die Beschwerden lindern könnten, sollte man zur sogenannten Augmentationsstrategie greifen, empfiehlt der Professor. Darunter versteht man eine Kombination verschiedenartiger Medikamente miteinander.

Im Fall der therapieresistenten Depression sollte man die normalen Medikamente mit Lithium kombinieren. Eine Metaanalyse habe 2007 in zehn Studien deutliche Erfolge mit diesem Stoff nachweisen können. Besonders für weibliche Patienten empfiehlt Bauer die Kombination mit Schilddrüsenhormonen.

Und dann gebe es noch zwei Neuroleptika, die auch bei Therapieresistenz helfen könnten, nämlich Aripiprazol und Quetiapin.