Bei Typ-1-Diabetes rettet die intensivierte Insulintherapie die Sehkraft
Die intensivierte Insulintherapie ermöglicht mehr Freiheiten beim Essen und verbessert die Sehkraft
Viele Menschen mit Diabetes leiden nicht nur unter der Stoffwechselstörung an sich, sondern vor allen Dingen an den Folgeerkrankungen. Viele Diabetiker entwickeln einen Grauen Star oder bekommen Netzhautprobleme. Um diesen schweren Schäden am Auge vorzubeugen, sollte der Insulinhaushalt so gut es geht eingestellt werden. Eine Langzeitstudie aus den USA zeigt, dass die intensivierte Insulintherapie dafür besser als das bisherige Standardvorgehen geeignet ist.
Standardtherapie oder intensivierte Insulintherapie?
Die Standardtherapie sieht vor, dass es eine festgelegte Insulintherapie gibt und der Patient seine Ernährung entsprechend darauf einstellen soll. Die intensivierte Insulintherapie geht einen anderen Weg. Der Betroffene hat mehr Freiheiten beim Essen, muss dann aber berechnen, welche Insulinmenge er nach einer Mahlzeit benötigt.
In der Studie wurden mit 1.441 Menschen gearbeitet, die an Diabetes des Typ 1 litten. Ihre angeborene Autoimmunkrankheit mussten sie also seit Jahren versorgen lassen. Die Untersuchung begann vor 23 Jahren.
Man bildete zwei Gruppen und ließ die einen Patienten nach dem Standardverfahren behandeln. Die übrigen wurden in die intensivierte Insulintherapie eingewiesen. Bereits nach sechs Jahren feierte die Studie ihren Erfolg. Die Patienten kamen mit der intensivierten Insulintherapie sehr gut zurecht und bevorzugten diese.
Auswirkungen auf die Augengesundheit
Die aktuelle Auswertung nach 23 Jahren zeigt zudem, dass die Therapie sich langfristig auf die Augengesundheit der Diabetiker auswirkt. In dieser Teilgruppe waren deutlich seltener Augenoperationen notwendig geworden. Im Schnitt sank das Risiko um die Hälfte.
- Netzhautschäden und entsprechend notwendige Eingriffe gingen um 45 Prozent zurück.
- Grauer Star und dafür notwendige Operationen waren um 48 Prozent seltener.
Die Forscher geben zu bedenken, dass die intensivierte Insulintherapie damit auch für das Gesundheitswerden die bessere Wahl ist. Zwar seien die finanziellen Ausgaben zunächst größer, dafür sinkt jedoch der Bedarf an Augenoperationen.