Beikost ohne Brei - der Trend des Baby-led weanings

Gracia Sacher
Von Gracia Sacher
24. Februar 2014

Wenn frisch gebackene Eltern an Beikost denken, kommt ihnen häufig sofort der Brei in den Sinn. Dies stellt wohl die einfachste Variante da - Deckel auf, Löffel anbieten und fertig. Vielen ist nicht bewusst, dass sich bereits die Kleinsten als wahre Gourmets mausern und gerne auch mal die Möglichkeit hätten, selbst zu entscheiden, was auf den Tisch kommt - und wenn möglich, nicht in Breiform.

Fingerfood macht Spaß

Beikost nach Bedarf - dies ist ein neuer Trend in der Babyernährung, welcher aus dem Englischen und mit den Worten "Baby-led weaning" daherkommt. Den Kleinen werden dabei mehrere Angebote serviert und dies vorwiegend als Fingerfood. Auf diese Weise wird das Essen für sie spannender: sie können danach greifen, daran lutschen und herumkauen. Hilfreich ist es, wenn die anderen Familienmitglieder die selben Nahrungsmittel essen. Natürlich sollten sie für das Baby weich gekocht sein.

Bei der Wahl des Gemüses sollten Eltern darauf achten, diese weder zu salzen noch zu süßen. Angereichert wird es am besten mit ein wenig Öl, um die Aufnahme der Vitamine zu gewährleisten. Neben Gemüsesticks können natürlich auch Früchte wie Birne oder Melone angeboten werden; auch Fleisch und Fisch sind möglich. Auf Rohmilch und Honig muss im ersten Jahr verzichtet werden. Ebenfalls ist es wichtig, Babys nicht gleich mit einem großen Angebot zu überfordern, sondern die Speisen nach und nach anzubieten. So zeigen sich mit der Zeit besondere Vorlieben - oder eben auch nicht.

Der richtige Zeitpunkt

Wann man die Beikost einführen sollte, hängt nicht auf den Tag genau vom Alter des Babys ab. Eltern sollten auf die Beikostreife achten: diese beginnt, wenn das Baby seinen Kopf halten und mit etwas Hilfe sitzen kann, anfängt nach Dingen zu greifen und sich diese in den Mund steckt. In der Regel machen sich diese Anzeichen zwischen dem siebten und neunten Lebensmonat bemerkbar. Nicht jedem wird das Baby-led weaning allerdings empfohlen.

Man sollte sich darüber im Klaren sein, dass diese Art der Beikost eine Menge Geduld und Zeit erfordert. Für Mütter, die das Füttern des Kleinen zwischen ihre Arbeitsschichten legen müssen, ist es demnach nicht die beste Idee. Denn dadurch, dass die Babys durch das Selbstgreifen und -essen schneller müde werden, essen sie nicht so viel davon und benötigen zusätzliche Milchmahlzeiten. Diese sind sehr wichtig, um eine Unterernährung zu verhindern.