Beim Festhalten an überspülten Hängen: Der Winkerfrosch kennt Tricks um nicht zu fallen

Von Ingrid Neufeld
27. September 2013

Es ist faszinierend, dass Lebewesen auf einer senkrechten Felswand stehen können, ohne herunterzufallen. Noch faszinierender ist es, wenn dort auch noch Wasser hinunterströmt. Dieses Kunststück vollbringen Winkerfrösche. Eine internationale Forschergruppe um Thomas Endlein von der schottischen Universität von Glasgow wollte hinter das Geheimnis kommen und veröffentlichte jetzt eine Studie dazu.

Auf Borneo können Winkerfrösche selbst auf rauen Untergründen mit dem Kopf nach unten hängen. Das können einige Frösche, die auf Bäumen leben, nicht. Der Vorteil von Winkerfröschen ist ihre Kommunikationsfähigkeit mit Hilfe von Beinbewegungen.

Experimente an Baum- und Winkerfröschen weisen deutliche Unterschiede auf

Die Forscher experimentierten mit Baumfröschen und Winkerfröschen und stellten fest, dass sich beide Gruppen bei glatten und trockenen Gegebenheiten gleich gut an der Plattform festhielten. Bei einem rauen Untergrund, der zusätzlich noch mit fließendem Wasser überspült wurde, änderte sich das. Die Winkerfrösche hingen fast mit dem Kopf nach unten, doch die Baumfrösche fielen herunter noch bevor sie überhaupt einen Winkel von 90 Grad erreichten.

Der Klammermechanismus der Froscharten unterscheidet sich. Auf flachen Hintergründen gibt es keinen Unterschied, bei stärkerer Neigung klebt der Baumfrosch mit gespreizten Beinen am Untergrund und der Winkelfrosch zudem mit Oberschenkeln und Bauch. Doch auch die Zellform an den Zehen unterscheidet sich bei den Fröschen. Auch hier ist der Winkerfrosch dem Baumfrosch überlegen.