Beim HWS-Syndrom sind Chiropraxis und Sport wirksamer als Medikamenteneinnahme

Von Cornelia Scherpe
6. Januar 2012

Beim HWS-Syndrom handelt es sich um das Halswirbelsäulen-Syndrom. Damit ist weniger eine Krankheit als ein Symptom gemeint. Betroffene haben Schmerzen in der oberen Wirbelsäule - meist im Nacken und ausstrahlend in die Schultern.

Die Medizin ist sich nicht einig darüber, wie Patienten mit dem HWS-Syndrom am Besten behandelt werden sollten. Einige tendieren zur Verschreibung von Massagen, speziellen Sportübungen oder empfehlen das Aufsuchen eines Chiropraktikers. Andere Ärzte vergeben Medikamente und verschreiben eine Ruhezeit. Die Medikamente betäuben dabei meist nur die Schmerzen, die Ruhe soll die Ursache beseitigen.

Eine Studie hat sich nun mit diesen ganz unterschiedlichen Ansätzen beschäftigt und kommt zu dem Schluss, dass die erste Methode deutlich überlegen ist. In den USA wurden 272 Menschen mit dem HWS-Syndrom untersucht. Man unterteilte sie in drei Behandlungsgruppen. Gruppe Eins erhielt Medikamente, Gruppe Zwei wurde für 15 Sitzungen zu einem Chiropraktiker geschickt, der sie jeweils 20 Minuten behandelte. Gruppe Drei wurde zur Sportgruppe und musste unter fachmännischer Aufsicht verschiedene Übungen zur Mobilisierungen der schmerzenden Halswirbelsäule durchführen.

Die Therapien wurden beobachtet und nach drei Monaten untersuchte man die Patienten. In der ersten Gruppe ging es nur 33 Prozent der Behandelten wirklich besser. Die übrigen hatten noch immer Probleme. Wer beim Chiropraktiker war, hatte deutlich mehr profitiert. Hier ging es 57 Prozent besser. Etwas weniger Erfolg als die zweite Gruppe, aber noch immer den Medikamenten überlegen, war die Sportgruppe. Hier ging es 48 Prozent besser.