Beim Schulausflug abgefangen - Abschiebung einer jungen Roma sorgt in Frankreich für Diskussion

Von Melanie Ruch
17. Oktober 2013

Wieder einmal ist das Vorgehen der französischen Regierung bei der Abschiebung von Roma in die Kritik geraten. In einem aktuellen Fall wurde eine Roma-Familie, deren Asylanträge abgelehnt worden waren, am 9. Oktober von der Polizei in ihrem Zuhause im ostfranzösischen Levier abgeholt, um sie in ihr Heimatland Kosovo abzuschieben. Die 15-jährige Tochter der Familie war an diesem Tag jedoch auf einem Schulausflug und so lauerten ihr die Beamten auf als der Bus der Klasse einen planmäßigen Stopp einlegte.

Nach Kritik verspricht Innenminister Untersuchung

Dass Innenminister Manuel Valls bei der Abschiebung von Roma nun nicht einmal mehr vor deren Verfolgung in der Schule Halt zu machen scheint, hat ihm ordentlich Kritik eingebracht, vor allem von Seiten der Linkspartei. Die fordert sogar den Rücktritt des Ministers.

Walls wiederum betonte, dass bei der Abholung des Mädchens alles mit rechten Dingen zugegangen ist. Gleichzeitig kündigte er aber auch eine Untersuchung an, die klären soll, ob die Beamten in irgendeiner Weise gegen das geltende Recht verstoßen haben. Sollte das der Fall sein dürfte die Roma-Familie nach Frankreich zurückkehren.