Bereits drei Erreger der Malaria sind in West-Kambodscha immun gegen Antibiotika

Von Cornelia Scherpe
6. Mai 2013

Die Mediziner in West-Kambodscha haben ein großes Problem. In ihrer Region ist es gleich drei verschiedenen Erregerstämmen von Malaria gelungen, eine Resistenz gegen Antibiotika auszubilden. Für infizierte Patienten kann das in der Katastrophe enden, da die Ärzte ihnen mit den bakterienabtötenden Medikamenten so nicht mehr helfen können.

Um zu verstehen was passiert ist, gingen Forscher der Sache nach und versuchten dies herauszufinden. Der Medizinwelt können sie nun eine erste Antwort liefern.

Gegen Antibiotika immun geworden sind die Erreger durch eine gekonnte genetische Anpassung. Bisher war die Suche nach dem verantwortlichen Gen im Einzelnen allerdings nicht von Erfolg gekrönt.

Die Forscher können zwar das einzelne Gen noch nicht benennen, doch es ist ihnen immerhin gelungen, einzelne genetische Varianten zu finden, die mitverantwortlich sind. Mit ihnen will man weiter beobachten, wie es den Erregern genau gelingt, eine Resistenz zu bilden.

Es ist im Übrigen bereits seit den 1950er Jahren der Fall, dass immer wieder in West-Kambodscha Erreger der Malaria auftreten, die sich erfolgreich gegen Antibiotika zur Wehr setzen können. Von dort aus verbreiten sie sich dann über den Globus. Daher ist es der Medizinwelt so wichtig, endlich im Detail herauszufinden, weshalb immer wieder dort Resistenzen entstehen.

So war es über die Jahre hinweg am Ende so weit gekommen, dass nur noch der Wirkstoff Artemisinin in West-Kambodscha wirklich anschlug. Vor fünf Jahren jedoch waren die ersten Patienten aufgefallen, die nur noch vermindert auf ihre Therapie reagierten. Daher ist die WHO auch alarmiert, denn bisher gibt es keine weitere Alternative der Behandlung.