Berlin: Mittel gegen spastische Lähmungen könnte bei Alkoholismus eine Wirkung aufzeigen

Von Viola Reinhardt
23. September 2009

Alkoholismus ist eine Erkrankung, aus der die Betroffenen nur mit einem eisernen Willen und somit Wollen wieder herauskommen können. Der Weg bis zu der Erkenntnis, dass Hilfe bitter nötig ist, möchte man nicht unter Umständen an einer Leberzirrhose oder ähnlichem sterben, kann nicht nur sehr schwer, sondern auch sehr lange sein.

In der Berliner Charitè wird momentan das Mittel Baclofen getestet, das eigentlich bei der Therapie von Menschen mit spastischen Lähmungen zum Einsatz kommt. Vier Alkoholiker mit dem verzweifelten Willen, von der Sucht los zu kommen, werden derzeit mit dem Medikament behandelt, dass sich direkt auf das Belohnungszentrums des Gehirns auswirkt, das sich auch bei dem Konsum von Alkohol als aktiv erweist und durch Baclofen eine Unterdrückung erfährt.

Die Mediziner sehen nun den Ergebnissen dieser Behandlung mit Spannung entgegen, dämpfen allerdings gleichzeitig allzu euphorische Hoffnungen mit der Aussage, dass es keine Wunderpille gegen die Pulle selbst geben wird.