Berlin will Kinderschutz vorantreiben und dafür verstärkt das Internet nutzen

Von Laura Busch
9. Oktober 2013

Der Berliner Senat will zukünftig verstärkt auf das Internet zurückgreifen, um den Kinderschutz in der deutschen Hauptstadt zu stärken. Die Initiative trägt den Namen "Kinderschutz online" und soll den Versuch darstellen, Online-Kommunikation als ein weiteres Handwerkszeug für soziale Dienste und Ärzte zu etablieren.

Das Konzept für den Kinderschutz schließt seit 2007 eine engere Vernetzung der unterschiedlichen verantwortlichen Stellen ein. Nun wird ein Beratungsangebot etabliert, an welches sich sowohl Ärzte als auch Lehrer und Sozialarbeiter werden können. Personen, die in ihrem täglichen Berufsleben mit Kindern zu tun haben, können nun eine sogenannte Kinderschutzfachkraft konsultieren, wenn der Verdacht einer Kindeswohlgefährdung auftaucht. In diesem Kontext wird bei der Berliner Jugendhilfe eine sogenannte Ombudsstelle eingerichtet, die auch in solchen Fällen beispringt, in denen Lehr- und Schutzbeauftragte ihre Pflicht verletzen.

Die Maßnahme stellt eine Reaktion auf die Ereignisse in Heimen dar, in denen Kinder misshandelt wurden. Weiterhin sollen sich Jugendhilfe und Sozialhilfe deutlich besser austauschen können, wenn es Probleme gibt. Die zugehörige Verwaltungsvorschrift wird derzeit vorbereitet.

Die Online-Beratungsforen, Chats und SMS-Kanäle sollen eine Sicherheit der Daten dabei gewährleisten können. Der Kinderschutz kostet die Berliner Senatsjugendverwaltung derzeit 5,2 Millionen Euro. Die Mittel sollen im Jahr 2014/15 nochmal um 940.000 Euro aufgestockt werden.