Berliner Weiße als kulturelles Erbe auf der "Arche des Geschmacks"

Berliner Weiße als schützenswertes regionales Erbe auf der Liste der Slow-Food-Stiftung

Von Ingo Krüger
2. Dezember 2014

Die Berliner Weiße ist vom Aussterben bedroht. Daher hat die private Slow-Food-Stiftung für Biodiversität das obergärige Schankbier als "schützenswertes, regionales kulturelles Erbe" ausgezeichnet.

Die Leiter des internationalen Projekts wollen regional wertvolle

vor dem Vergessen und Verschwinden bewahren. Das Projekt wurde 1996 ins Leben gerufen.

Insgesamt befinden sich mehr als 2000 Spezialitäten auf der Liste der Organisation, davon 51 aus Deutschland. Auf der sogenannten "Arche des Geschmacks" befinden sich neben der Berliner Weiße unter anderem auch das Rhönschaf, der Trappistenkäse sowie der Obstschnaps Dirndlbrand.

Die Geschichtliche der Berliner Weiße

Berliner Weiße wird heute meist in Kombination mit süßem Fruchtsirup getrunken. Die "Weiße mit Schuss" gibt es in rot oder grün. Seinen Ursprung hat das Getränk sehr wahrscheinlich im 16. Jahrhundert. Der Sirup kam allerdings erst im 20. Jahrhundert mit ins Glas. Vorher trank man das Bier allenfalls zusammen mit Kümmelschnaps oder Korn als "Weiße mit Strippe".

Die Gläser für Berliner Weiße waren anfangs zylindrisch oder wannenförmig und wogen rund drei Pfund. Sie fassten mehr als zwei Liter und mussten mit beiden Händen gehalten werden. Seit dem ersten Drittel des 19. Jahrhunderts wird das heute bekannte Glas verwendet - eine halbkugelförmige Schale mit langem Stiel. Der Strohhalm kam erst in den 1970er Jahren ins Glas.