Beschädigte Organe für die Transplantation nutzen: Spendernieren trotz Organschäden verwendbar
Eine US-Studie hat herausgefunden, dass der Zustand der Spenderniere für die Genesung der Patienten keine Rolle spielt
Die Transplantation von Spenderorganen ist für viele Patienten lebensrettend. Genauso bekannt wie dieser Fakt ist leider auch die Tatsache, dass es immer zu wenige Spender gibt. Die Liste der wartenden Patienten ist deutlich länger als die Liste der zur Verfügung stehenden Organe.
Doch die Ergebnisse aus einer aktuellen US-Studie zeigen, dass sich dieses Ungleichgewicht bald einer besseren Balance annähern könnte. Forscher fanden nämlich heraus, dass selbst beschädigte Organe für die Transplantation infrage kommen können.
Das wiederum bedeutet, dass sich die Liste der Spender deutlich verlängert. Damit könnten auch die Organe bereits Verstorbener verpflanzt werden, selbst wenn akute Organschäden vorhanden sind.
Vergleich zweier Gruppen mit beschädigten und gesunden Spendernieren
In der Studie untersuchte man 162 Patienten, die eine Spenderniere bekommen hatten. Alle Nieren hatten bereits vor der Transplantation akute Beschädigungen. In 21 Fällen handelte es sich um die Niere eines Verstorbenen. Um eine Kontrollgruppe zu bilden, nahm man die Daten von 609 Patienten hinzu, die eine gesunde Spenderniere erhalten hatten.
Nun wurde verglichen, wie sich der gesundheitliche Werdegang aller Studienteilnehmer in den kommenden Monaten entwickelte. Dabei kontrollierten die Wissenschaftler sowohl
- die Funktion der Spenderniere als auch
- den genauen Gewebezustand mittels Biopsie.
Erfolgsrate in beiden Gruppen gleich gut
Es zeigte sich, dass die Erfolgsrate in beiden Gruppen gleich gut war. Es hatte für die Genesung der Patienten keine Rolle gespielt, ob sie eine gesunde Niere bekommen hatten, oder aber eine Niere mit akuten Schäden. Daraus ziehen die Ärzte den Schluss, dass man künftig auch Organe mit Schäden bedenkenlos an Patienten weitergeben kann. Sie schätzen, dass sich damit die Zahl der verwendbaren Nieren um 31 Prozent erhöht.