Beschneidung beim Mann senkt Risiko einer Prostatakrebs-Erkrankung

Von Nicole Freialdenhoven
17. April 2014

Beschnittene Männer haben ein geringeres Risiko an Prostatakrebs zu erkranken. Was viele Mediziner angesichts der sehr niedrigen Prostatakrebs-Raten unter jüdischen Männern bereits vermuteten, konnte nun durch eine Studie der Universität Quebéc in Kanada belegt werden. Insgesamt wurden rund 32000 Männer zwischen 40 und 79 Jahren unterschiedlicher ethnischer Herkunft befragt, von denen die Hälfte bereits an einem Karzinom erkrankt war.

Zusammenhang von Beschneidung und Prostatakrebs

Dabei stellte sich heraus, dass rund 38% Prozent der Männer, die an Prostatakrebs litten, beschnitten waren. Besonders deutlich war der Effekt bei beschnittenen Männern afro-amerikanischer Herkunft. Auch das Alter der Beschneidung spielte scheinbar eine Rolle. So zeigte sich der Schutzeffekt am deutlichsten, wenn der Angriff erst nach dem 36. Lebensjahr stattfand.

Da jedoch die Anzahl der schwarzen Studienteilnehmer und derjenigen, die erst nach dem 36. Geburtstag beschnitten wurden, eher gering war, sollen nun weitere Studien gezielt mit diesen Gruppen durchgeführt werden.

Warum die Beschneidung möglicherweise vor Prostatakrebs schützt, ist ebenfalls noch nicht eindeutig geklärt. Mediziner vermuten, dass es an der Stelle, an der die Vorhaut entfernt wird, zu einer Verhornung kommt, die das Eindringen von Keimen verhindert. Auch wird ihnen das überlebenswichtige feuchtwarme Milieu genommen, wenn die Vorhaut fehlt.