Beschützer vor Dämonen: Der Gewöhnliche Teufelsabbiss zur Blume des Jahres gewählt

Der Teufelwurz ist in Norddeutschland bereits vom Aussterben bedroht

Von Nicole Freialdenhoven
23. Oktober 2014

Er blüht in zarten Farbtönen wie rosa, violett und hellbau vor allem in Mooren und an feuchten Ufergebieten: Der Gewöhnliche Teufelsabbiss wurde zur Blume des Jahres 2015 gewählt.

Gefährdete Pflanze

Die Loki-Schmidt-Stiftung in Hamburg zeichnet jedes Jahr eine neue geschützte Blumenart mit diesem Titel aus, um das Bewusstsein für seine Gefährdung zu wecken. Der Gewöhnliche Teufelsabbiss leidet beispielsweise darunter, dass sein natürlicher Lebensraum immer weiter durch die Landwirtschaft beschnitten wird: Feuchte Wiesen werden entwässert, um sie als Weiden zu nutzen oder gleich ganz zu Acker- oder Bauland umgewandelt.

Gewöhnlicher Teufelsabbiss - ein kurioser Name

Den kuriosen Namen erhielt die Pflanze, die auch einfach als Teufelwurz oder Teufelsbiss bekannt ist, aufgrund ihrer Wurzeln: Diese sterben von unten ab und sehen dann wie abgebissen aus. Der Sage nach war es der Teufel, der die Wurzeln abbiss, weil ihm die Heilkraft der Pflanze missfiel.

Im Mittelalter wurde der Teufelwurz bei Nieren- und Herzproblemen sowie zur Blutreinigung verwendet. Viele Menschen trugen die Wurzel auch als Amulett um den Hals um sich vor Dämonen zu schützen.

Während der Gewöhnliche Teufelsabbiss im Schwarzwald und in den Alpen noch recht häufig vorkommt, ist er in Norddeutschland mittlerweile vom Aussterben bedroht.