Besorgniserregendes Koma-Saufen und weiterer Drogenkonsum

Riskantes Trinkverhalten, Rauchen, Medikamenten- und Drogenabhängigkeit sind weit verbreitet

Von Viola Reinhardt
12. Mai 2009

Jugendliche und ihr Alkoholkonsum sind nach wie vor besorgniserregend. Rund 20% der jungen Leute unter 18 Jahren sind mindestens einmal pro Monat betrunken gewesen. Warnung aufgrund der Risiken scheinen bei den Jugendlichen nicht viel Gehör zu finden.

Alkohol- und Medikamentenmissbrauch

Laut dem Suchtbericht 2009, der von der Bundesdrogenbeauftragten Sabine Bätzing (SPD) vorgestellt wurde, mussten allein 2007 knapp 23.000 Jugendliche dank ihres Alkoholgehalts in Kliniken behandelt werden, wobei sehr viele schon bewusstlos eingeliefert wurden. Die aktuellen Zahlen des Berichts: Jährlich sterben 70.000 Menschen an den Folgen des Trinkens.

1,3 Millionen werden als abhängig eingestuft und insgesamt 9,5 Millionen der Einwohner in Deutschland zeigen ein riskantes Trinkverhalten. Traurige Zahl: 10.000 Babys werden pro Jahr mit Schädigungen geboren, weil ihre Mütter in der Schwangerschaft Alkohol zu sich genommen haben. Auch in Sachen Tabak und Medikamentenmissbrauch kamen neue Zahlen auf den Tisch. So rauchen rund 16 Millionen der Bundesbürger, wobei 2008 mehr als 15% der bis zu 17-jährigen zur Zigaretten gegriffen haben. Von Medikamenten abhängig sind dagegen etwa 1,9 Millionen der Menschen im Land, wobei die Frauen einen Anteil von 70% ausmachten.

Zahl der Drogentoten gestiegen

Zu guter Letzt der Cannabis- und Heroin/Kokain-Verbrauch. 380.000 Bewohner im Alter von 18-64 Jahren zeigten einen Missbrauch von Cannabis und schätzungsweise 200.000 Menschen sind von starken und illegalen Drogen abhängig. Mit knapp vier Prozent nahm die Zahl der Drogentoten auf insgesamt 1.449 Betroffene gegenüber 2007 zu.