Besser streiten: So wird der Streit nicht zum Ende der Beziehung

Wenn Sie diese Streitregeln beherzigen, lassen sich dramatische Konflikte häufig vermeiden

Von Katharina Cichosch
11. Dezember 2014

Wenn die Emotionen hochkochen, dann gibt's für viele Frauen und Männer kein Halten mehr.

Je länger die Partnerschaft, so eine traurige Beobachtung, desto geringer offenbar die Hemmschwelle, gleich in den Kampfring zu ziehen oder sich umgekehrt beleidigt zurückzuziehen.

Aber mal ganz ehrlich: Wenn Ihnen etwas am Ihren Liebsten, an Ihrer Herzensdame gelegen ist, dann sollten Sie sich manchmal einfach am Riemen reißen - und ein Minimum an "Streitregeln" beherzigen. So lässt sich vermeiden, dass aus dem einfachen Konflikt gleich ein Riesendrama wird...

Durchatmen: Die wichtigsten Regeln für Hitzköpfe

Sie gehören zur Gruppe jener Menschen, die bei Kleinigkeiten gleich einen hochroten Kopf bekommen und wütend werden? Dann sollten Sie allein sich zu Liebe ein bisschen mehr Ruhe bewahren. Was übrigens nicht heißt, dass Sie Ihre Gefühle herunterschlucken sollen - aber ein bisschen Selbstkontrolle hat noch niemandem geschadet.

Bevor Sie also losbrüllen oder gleich mit Vorwürfen ankommen, atmen Sie erst einmal tief durch. Klingt blöd, hilft aber enorm: Hierdurch geben Sie sich selbst Zeit, nicht gleich die erste Reaktion ungefiltert herauszulassen. Ähnlich effektiv ist auch eine Ladung frische Luft am geöffneten Fenster oder ein paar ruhige Schritte durch die Wohnung.

Zuhören und Aussprechen lassen!

Beides funktioniert übrigens auch, wenn Sie sich bereits mitten im Streit befinden. Oberste Regel hier: Zuhören! Lassen Sie Ihren Partner ausreden, auch und gerade wenn er Dinge sagt, die Ihnen missfallen. Schreien ist manchmal wichtig - aber unterhalten Sie sich auch einmal in normaler Lautstärke!

So stellen Sie außerdem sicher, dass die wirklich wichtigen Dinge auch Gehör finden und nicht alles in einem einzigen Geschrei untergeht.

Und, wichtig: Jähzornige Menschen sollten ihre Wut in jedem Fall dann drosseln, wenn andere dabei sind - das gilt auch für die eigenen Kinder! Nichts ist unangenehmer als ein Konflikt vor anderen. Ein "normaler" Konflikt mit Meinungsaustausch bleibt natürlich völlig in Ordnung.

Auch Schweigen kann schmerzen: Was Zurückzieher beachten sollten

Umgekehrt gilt übrigens: Nichts zu sagen ist kaum vorbildlicher, als gleich auszuticken und dem Partner alles Mögliche an den Kopf zu werfen. Im Gegenteil kann beharrliches Schweigen oder gar eisiges Ignorieren den Partner ebenso verletzen wie hitzige Wut.

Wenn es Ihnen schwerfällt, bei akuten Emotionen zu sprechen: Sagen Sie dies Ihrem Gegenüber ganz offen und ehrlich. Erklären Sie kurz, dass Sie später in Ruhe darüber reden und das Ganze nicht böse meinen.

So vermeiden Sie, dass sich der Andere zurückgewiesen fühlt - denn oft treffen in einer Partnerschaft gerade solche Menschen zusammen, die genau umgekehrt ticken, was dann wieder zu neuen Konflikten führen kann.

Und: Wenn Ihre Wut oder Verzweiflung abgeklungen ist, dann gehen Sie auch wirklich auf den anderen zu! Und sprechen Sie bitte auch einmal von sich aus an, was gerade stört - ewiges Beleidigstsein gilt unter erwachsenen Menschen einfach nicht mehr.