Bessere Kennzeichnung von Spritzen geplant

Von Cornelia Scherpe
25. Juli 2012

In der Medizin wird täglich mit Injektionen gearbeitet. Bei vielen Operationen geht es dabei schnell um Leben und Tod, weshalb Anästhesisten und Pflegepersonal immer konzentriert sein müssen. Dennoch können auch ihnen Fehler unterlaufen und es kann zur Verwechslung von Präparaten kommen. Damit das so selten wie möglich geschieht, sind in der Intensivmedizin die Produkte nicht nur mit Namen versehen, sondern tragen auch einen Farbcode. Dieser soll nach Meinung der "Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin" (kurz DIVI) neu gestaltet werden, um das Sicherheitslevel noch ein Stück nach oben zu setzen.

Besonderes Augenmerk hat man dabei auf die Muskelrelaxantien und auf die Benzodiazepine gelegt. Erste dienen zur Entspannung der menschlichen Skelettmuskulatur, zweitere werden als Mittel zur Sedierung genutzt. Bei ähnlicher Wirkung sind die Substanzen doch recht unterschiedlich, was eine Verwechslung fatal machen kann. Die Farbcodes ähneln sich laut Meinung der DIVI zu stark. Die Muskelrelaxantien sind rot gekennzeichnet und die Benzodiazepine tragen die Farbe orange. Diese Farben sind sich zu ähnlich. Bei so häufig eingesetzten Mitteln muss der Unterschied erst recht deutlich zu erkennen sein.

Die Notwendigkeit zur Änderung basiert auf Meldungen der "Critical-Incident-Reporting-Systeme" (kurz CIRS). Hierbei werden Fälle gemeldet, in denen es beinahe zu Fehlern bei der Medikamentenvergabe gekommen wäre und es wird angegeben, weshalb ein Versagen hätte geschehen können. Die Verwechslung von rot und orange bei den Injektionen wurde dabei jüngst immer häufiger als Antwort registriert.