Bessere Prävention vom Alkoholismus: Hausärzte sollen auf Signale achten

Von Nicole Freialdenhoven
12. Mai 2014

Um Alkoholismus früher zu erkennen und Betroffene zu Therapien zu ermutigen, sollen Hausärzte in Zukunft besser auf erste Signale bei ihren Patienten achten. Dazu gehören Anzeichen wie eine allgemeine Antriebslosigkeit oder Schlafprobleme.

Erhärtet sich der Verdacht auf eine mögliche Alkoholsucht, sollten auch die Angehörigen mit einbezogen und erste Maßnahmen eingeleitet werden. Ziel soll es sein, aktive Prävention zu betreiben, ehe sich das Problem zu einer echten Sucht entwickeln kann.

Unterstützen soll die Mediziner dabei die neue Plattform gesundheitsziele.de, die nun von der Gesellschaft für Versicherungswissenschaft und -gestaltung (GVG) entwickelt wurde. Dieses Diskussionsforum soll zum Informationsaustausch dienen und zur Entwicklung neuer Ziele. So will die GVG erreichen, dass eine allgemeine Reduktion von Alkoholsucht in Deutschland als nächstes nationales Gesundheitsziel definiert wird.

Die Zahl der Alkoholkranken ist in den letzten Jahren beständig gestiegen. Waren es 2006 noch 1,3 Millionen Deutsche, gelten heute schon 1,8 Millionen Menschen zwischen 18 und 64 Jahren als alkoholkrank. Dies sind immerhin 3,4 Prozent der Bevölkerung in Deutschland.