Besserer Schutz vor Herpesvirus nach Stammzelltransplantation dank neuem Wirkstoff

Von Nicole Freialdenhoven
4. Oktober 2013

Der Herpesvirus CMV, auch unter dem Namen Zytomegalievirus bekannt, ist weltweit verbreitet und betrifft je nach Land zwischen 30 und 90 Prozent der gesamten Bevölkerung. Bei den meisten Menschen läuft die erste Infektion jedoch meistens ohne Krankheitssymptome ab, so dass sie gar nicht wissen, dass sie infiziert sind. Problematisch ist vor allem eine Reaktivierung des Virus bei Menschen mit einer Immunkrankheit - oder nach einer Transplantation.

Vor allem Menschen, die sich einer Transplantation von hämatopoetischen Stammzellen unterziehen müssen - gewöhnlich Patienten, die an Leukämie leiden - haben ein extrem großes Risiko, da ihr Immunsystem nach der erfolgten Transplantation der Stammzellen eine Zeit lang gegenüber Krankheitskeimen wehrlos ist. Die Behandlung mit den üblichen Mitteln gegen den Zytomegalievirus ist in diesem Fall nicht möglich, da diese den Erfolg der Transplantation gefährden würden.

Nun fanden Mediziner jedoch zum ersten Mal ein Virostatikum, bei dem diese Gefahr nicht bestand. Das Mittel Brincidofovir (CMX001) der amerikanischen Firma Chimerix bestand einen ersten erfolgreichen Test, bei dem sich zeigte, dass dieses Mittel, anders als andere Virostatika, nicht in das Knochenmark eindringen. Eine noch laufende Phase III-Studie muss diesen Test nun bestätigen, ehe das Mittel in Krankenhäusern zum Einsatz kommen könnte.

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